TreSorGips - Entwicklung eines Recyclingverfahrens zur Minimierung und Verwertung von Rückständen aus der Gipsgewinnung und Aufbereitung

Projektbeschreibung:

Gips gilt als wichtiger Leitwerkstoff für moderne und flexible Baulösungen im Innenausbau von Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, der es ermöglicht, tragenden und beständigen Rohbau von zeitgemäßem, individuell an die bestehende Gebäudesubstanz angepassten, Innenausbau zu trennen. Aktuell werden noch mehr als 50 % des deutschen Gipsbedarfs durch REA-Gips aus der Kohleverstromung gedeckt. Im Zusammenwirken mit dem anhaltenden Bauboom führt der im Jahr 2019 beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung zu einer deutlichen Verknappung des Rohstoffes Gips. Bis 2050 ist ein Anstieg des Naturgipsbedarfs von derzeit 40 % auf 70 % prognostiziert.

Unter Förderung des BMBF sollen im Zeitraum von Oktober 2020 bis März 2023 im Rahmen des Verbundprojektes TreSor-Gips – „Trennen und Sortieren von Gips“ Lösungen für die aus dem steigenden Naturgipsbedarf resultierende Problematik gefunden werden. Mit den Projektpartnern CASEA GmbH, Siebtechnik TEMA und IAB Weimar gGmbH sowie des Institutes für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der TU Clausthal kann gezielt der Südharz als größte deutsche Abbauregion adressiert werden.

Eine Kombination aus neuen und innovativen Prozessen zum Rückbau von Bestandshalden sowie die Optimierung vorhandener Aufbereitungsanlagen ermöglichen, neben der zukunftsorientierten und nachhaltigen Gipsgewinnung, auch die Schonung der vorhandenen Lagerstätten und den Erhalt des Landschaftsbildes. Im Detail sollen die Bestandshalden um mindestens 50 % reduziert werden mit einem Gipssteingehalt in der daraus gewonnenen Wertstofffraktion von mindestens 85 %. In Recherchen sollen neue Absatzwege für zukünftig aus dem Haldenmaterial entstehende Sekundärprodukte gefunden werden. Um die Entstehung weiterer Halden zu verhindern, soll die vorhandene Aufbereitungstechnik optimiert und die im laufenden Betrieb anfallende Restfraktion um 40 % reduziert werden.

Die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcenbestände leistet einen positiven Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs und die erarbeiteten Konzepte lassen sich nach Projektende regional übertragen.

Die wichtigsten Projektschritte sind:

  • Charakterisierung der Halden und das Ermitteln von Rahmenbedingungen
  • Optimierung der bestehenden Aufbereitung
  • Durchführung von Calcinierungsversuchen mit Zwischengestein, Haldenmaterial und Restfraktion
  • Entwicklung und Pilotierung eines Aufbereitungsprozesses für die Bestandshalden
  • Innovationstransfer auf andere Halden

Industriepartner:

  • CASEA GmbH,
  • Siebtechnik TEMA
  • IAB Weimar gGmbH

 

Ansprechpartner: M. Sc. Jacob Fenner
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Kontakt
Telefon: +49 5323-72-2569
E-Mail: jacob.fenner@tu-clausthal.de

Fördernummer: 03WIR0305B